Im Holzofen knackt die knusprige Schweineschwarte, der schwere Schmorduft mischt sich mit dem Tannenaroma der Hüttenwände. Was die Gäste gleich erwartet, ist ein Bratl. Und das ist in der Oststeiermark zweideutig: Einerseits ist das Gericht gemeint, das mit Grammelsauerkraut und Serviettenknödel gereicht wird, andererseits das gemeinsame Musizieren. Jeden Mittwoch gibt es auf der BratlAlm beides. In der geräumigen, modernen Almhütte spielen steirische Volksmusiker auf, dazu verwöhnen die Juniorchefleute Lukas und Veronika ihre Gäste mit gehobener Gasthausküche. Ein Highlight für den ganzen Tisch: das Essen vom eisernen Steirerhut, auf dem Fleisch und Gemüse gebraten und in die heiße Brühe in der Krempe getunkt werden. Nach der Errichtung der Alm gab es zunächst vor allem kalte Schmankerl und nur freitags das namensgebende Bratl – knapp 20 Jahre später wird die Gastwirtschaft vor allem für die warme, herzhafte Karte geschätzt. Wegen ihrer günstigen Lage an Strecken wie „dem großen Jogl“ wird die 900 Meter hoch gelegene Alm gern von Radtouristen aufgesucht, die bei Speis und Trank die Eindrücke aus dem malerischen Joglland Revue passieren lassen.
Einer Verwechslung „geschuldet“
Die Großfamilie Fast-Kern und ihre Gastronomiebetriebe sind heute aus Wenigzell nicht mehr wegzudenken. Zu verdanken haben sie das einer Laune der Natur: Anfang der 1970er-Jahre wird die 16-jährige Maria mit einem anderen Lehrling verwechselt und kommt irrtümlicherweise zum Gasthaus Fast. Ein glücklicher Fehler, denn dort lernt sie Anton kennen und lieben. Obwohl Maria und Anton vor über zehn Jahren an Sohn Lukas und seine Veronika übergeben haben, bleiben die Seniorchefleute das Grundgerüst des Betriebs und der Familie. In Ruhe schauen sie heute zu, wie beides weiterwächst.
Einige Menschen werden in ihre Bestimmung hineingeboren. Viele suchen sie ihr Leben lang, und manche wiederum finden sie durch einen wilden Mix aus Glück und Zufall. So auch Beate Oswald und Thomas Schaffer: Nachdem beide wegen Burnout aus dem Berufsleben ausgeschieden waren, lernten sie von den gesundheitsfördernden Qualitäten ihres selbst gemachten Essigs.
Sauer macht glücklich
„Mehr als schiefgehen kann’s eh nicht“: Mit diesen Worten verkaufte Beate ihrem Partner die Idee, mit ihrem selbst gemachten Essig in Großproduktion zu gehen. Das Essigmachen kannten beide bereits von klein auf, Beates Eltern besaßen naturbelassene, unbehandelte Streuobstwiesen in Birkfeld. Als gelernter Chemiker fuchste sich Thomas in die Gärprozesse hinein, und siehe da: „Irgendwann hat sich das Ganze verselbstständigt“, fasst Beate ihre Erfolgsgeschichte zusammen. Mittlerweile produziert die Essigmanufaktur Oswald/Schaffer über 60 verschiedene Sorten, für die sie vielfach ausgezeichnet wurde – beispielsweise von einer internationalen Jury als bester österreichischer Essighersteller.
Zwei oststeirische Betriebe, zwei Erfolgsgeschichten. Und zwei Familien, die ihr Glück im Unglück gefunden haben – und nun die ganze Welt daran teilhaben lassen.
Winterfreuden in der Steiermark
Skifahren in malerischer Bergkulisse, Wandern auf verschneiten Hügeln, Abtauchen in heilende Thermalwasser und noch viel, viel mehr – die elf Regionen der Steiermark bieten alle Zutaten für einen traumhaften Winterurlaub. Klicken Sie sich durch das Angebot und überzeugen Sie sich selbst von den Besonderheiten jeder Region.