Natascha, kurz Nasch, richtet den Blick nach oben. Nicht flüchtig, sondern bewusst: Wie viele Grüntöne sieht sie? Wie lange dauern ihre Atemzüge? Hinter sich hört sie, wie das Knirschen unter Patricks Schneeschuhen aussetzt; auch er hält inne. Auch er verliert sich im sogenannten „Waldbaden“, im bewussten Wahrnehmen der winterlichen Berglandschaft. Mit „Natour“ bietet Nasch allen dieses Erlebnis an, die die Energie der Natur voll nutzen wollen. Etwa eine Stunde dauert die Tour im Naturpark Mürzer Oberland am Niederalpl Richtung Wetterinalm normalerweise, aber beim Waldbaden spielt Zeit keine Rolle. Das Ziel ist nicht das Ende des Wegs, sondern die Schönheit der Natur jedes Mal aufs Neue zu erleben – auch wenn man sie wie Nasch und Patrick bereits in- und auswendig kennt.
Ein Hoch auf die Schnapsideen
Auch die Kultur der Hochsteiermark hat für Gäste wie Einheimische immer neue Facetten zu bieten. In der Kaiserhof Glasmanufaktur in Neuberg an der Mürz zum Beispiel ist kein Tag wie der andere, aber jeder Besuch ein Spektakel. Unter dem jahrhundertealten Gewölbe der ehemaligen kaiserlichen Jagdresidenz liegen zugleich Verkaufsraum und Schauwerkstatt von Andreas Hafner. „Das war eigentlich eine Schnapsidee“, sagt der gelernte Schlosser zur Geburtsstunde des Betriebs vor über zehn Jahren. Nur eine Handvoll Glashütten in ganz Österreich beherrschen noch das Traditionshandwerk an dem über tausend Grad heißen Ofen, der das ganze Jahr über seine Temperatur hält. Seit fast vier Jahren bildet das kleine Team außerdem mit Valentin den einzigen Glasmacherlehrling des Landes aus.
Zäh wie Honig kommt der orange glühende Glastropfen aus dem Ofen, dann heißt es schnell sein: An der Glasbläserpfeife wird er zu Christbaumkugeln, Gartenornamenten oder auch Trinkgläsern geformt. Bei „nur“ 500 Grad kühlen sie langsam ab und können bereits am nächsten Tag die Vitrinen, Gärten oder Christbäume ihrer Besitzer schmücken. Mit über 250 verschiedenen Farbgläsern kann hier jede Vision zu einem Kunststück umgesetzt werden.
Beim Haubenkoch im Hintergarten
So auch das eigens angefertigte bauchige Glas mit gelben Sprenkeln, das sich gerade mit dem Aroma der Zitronenzeste füllt. In ihm richtet Seniorchef Hermann vom Hotel-Restaurant-Café Krainer am liebsten den hausgemachten Wermut für seine Gäste an. Das Haubenrestaurant Krainer in Langenwang ist weit über die Steiermark hinaus bekannt, die neumoderne kleine Stube im Hintergarten hingegen ist noch ein exklusiver Geheimtipp. Wer in einer kleinen Runde persönliche Gourmet-Bewirtung genießen will, kann hier an den Donnerstagen im Winter einen Abend in der gemütlichen „feiaKUCHL“ verbringen. Das Highlight: die Feuerschale im winterlichen Garten, an der Chef Andreas Krainer gerade einen Lachs am Holzbrett gart und die verkohlten Rüben wendet. Er schneidet durch die schwarze Kruste und legt das süße leuchtend rote und gelbe Innenleben frei – das beste Wintergemüse, das die Region zu bieten hat. An seinem Handwerk hat Andreas bis 2006 jahrelang in Spitzenküchen gefeilt. „Dann hat der Papa gesagt, ich muss wieder heimkommen“, scherzt er. Wer seine feine Lachsvorspeise mit den bunten Rüben gekostet hat, kann dem Papa nur danke sagen.
Winterfreuden in der Steiermark
Skifahren in malerischer Bergkulisse, Wandern auf verschneiten Hügeln, Abtauchen in heilende Thermalwasser und noch viel, viel mehr – die elf Regionen der Steiermark bieten alle Zutaten für einen traumhaften Winterurlaub. Klicken Sie sich durch das Angebot und überzeugen Sie sich selbst von den Besonderheiten jeder Region.